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Mit Bauprojekt gegen Negativtrend

LESERBRIEF KOMMENTAR VOM 24. JUNI 2021 ZUM WZ ARTIKEL

Zu Beginn meines Leserbriefes will ich festhalten, dass ich es persönlich ausdrücklich sehr begrüße, dass mit dem Abriss und der Neubebauung des Dingeldein-Geländes eine Innenentwicklung in Schwalheim stattfindet, die wertvolle Flächen schützt, weil keine zusätzliche Versiegelung Wetterauer Böden stattfindet!
 
Aber … da ist es schon wieder passiert … liebe Wetterauer Zeitung. Mit den gleichen Plattitüden und subjektiven Behauptungen wie „Schwalheim schrumpft“ und „7,5% weniger Einwohner“ wird von dem ganz offensichtlich F-Parteien-nahen Autor ein Artikel mit Plattitüden gefüllt, obwohl der Artikel von der Sache her eigentlich sehr positiv zu bewerten ist. 


Selbst der Bürgermeister entdeckt für sich urplötzlich die Innenentwicklung in Schwalheim als vorrangiges Ziel, obwohl er vor etwas über einem Jahr noch einer der Ersten war, der – aus welchen Gründen auch immer – ausdrücklich für eine Versiegelung der Gemarkung „Auf dem Forst“ im Außenbereich gestimmt hat. Es werden nach wie vor die gleichen abgedroschenen Phrasen zitiert, dass der Kindergarten „… nicht gottgegeben …“ sei und dass es „für die Tagesstätte … heute nicht genügend Schwalheimer Kinder“gibt. Lieber Klaus Kreß, wenn Sie ehrlich sind und die Bad Nauheimer Bürger nicht täuschen wollen, dann müssen Sie zugeben, dass die Kindergärten in Bad Nauheim aus allen Nähten platzen und die Kosten für Tagesbetreuungen eine massive Herausforderung im Bad Nauheimer Haushalt sind. Fragen Sie Peter Krank, der wird es Ihnen bestätigen. Ich habe keine Sorge, dass der Schwalheimer Kindergarten nicht genug Kinder betreut. Ob das immer alles Schwalheimer Kinder sind oder sein müssen, spielt überhaupt keine Rolle. Vielleicht müssen ja Schwalheimer Kinder in andere Kindergärten gehen, weil in Schwalheim kein Platz frei war oder weil die Eltern es nicht wollten? Eine Vielzahl junger Eltern wollen ihre Kinder lieber in eine Tagesbetreuung geben als in einen Kindergarten. Alles Spekulation und genauso wenig mit Fakten belegt, wie die Behauptung des Bürgermeisters. In dem vermeintlich harmlosen und zumindest teilweise informativen Artikel wird zwischen den Zeilen platziert, dass man von einem neuen Bebauungsplan absieht. Das ist von der Sache her schon sehr sinnvoll um eine Bebauung zu beschleunigen, transportiert aber gleichzeitig die politisch unmissverständliche Nachricht, dass der kenianische Teil des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung hier überhaupt nichts mitzureden hat. 


Der neuen Ortsvorsteherin Lisa Graudenz von der FW/UWG sieht man auf dem Foto sehr deutlich an, dass sie sich bei dem hoffentlich letzten öffentlichen Auftritt von Patscha nicht sehr wohlfühlt und wahrscheinlich nur für das Foto präsent sein musste. Informiert wurde sie über das Vorhaben als Ortsvorsteherin vorher sicherlich nicht. 
Öffentlich nachvollziehen kann man die detaillierte Bevölkerungsentwicklung in Bad Nauheim nicht (und schon gar nicht von den Stadtteilen), weil die Stadtverwaltung die Zahlen, wenn überhaupt, nur unvollständig und mit großer Verzögerung bekannt gibt. Trotzdem kann man nachlesen, dass der natürliche Saldo, d.h. Todesfälle minus Geburten, negativ ist und bei -9 pro 1000 Einwohner liegt. Daraus folgt, dass Bad Nauheim jährlich „natürlich“ um rund 300 Einwohner schrumpft, was rund 1% der Einwohner Bad Nauheims darstellt. Warum gaukelt der Autor den Lesern vor, dass in den letzten 20 Jahren die Bevölkerung um 7,5% geschrumpft ist? Teilt man die 7,5% durch 20, dann kommt man bei weit unterdurchschnittlichen 0,375% heraus. Das bedeutet, dass Schwalheim statistisch gesehen entgegen dem allgemeinen Bad Nauheimer Trend weit unterdurchschnittlich „natürlich“ schrumpft! Leider lässt der Autor des Berichtes, der gerne mit reißerischen Zahlen in Überschriften arbeitet, eine Objektivierung der Zahlen vermissen.


Zum Schluss finde ich es auch sehr geschickt von Herrn Jantos untergebracht, die Baukosten mit 12,5 Mio. EUR anzugeben, weil damit jetzt schon ganz klar ist, dass die durchschnittliche Wohnung nicht unter 450 TEUR zu haben ist. Tendenziell würde ich eher 500 TEUR + schätzen. Schauen wir mal …

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Innenentwicklung, Leserbrief, Wetterauer Zeitung

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